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Antrag: Einführung eines digitalen Einschulungsscreenings

Sehr geehrte Frau Imhoff,

zum Tagesordnungspunkt Ö9 „Digitalisierung in Schulen – Digitalpakt“ beantragen wir über folgenden Beschlussvorschlag abstimmen zu lassen:

· Die Verwaltung wird beauftragt, die Einführung eines digitalen Einschulungsscreenings für alle Iserlohner Grundschulen zu prüfen. Dazu sollen die Erfahrungen aus der Stadt Hagen eingeholt werden.

· Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit die Kosten über den Digitalpakt finanziert werden können. Dazu wird die Verwaltung beauftragt, notfalls Dringlichkeitsentscheidungen herbeizuführen, um die Mittel des Digitalpakts fristgerecht abrufen zu können.

Begründung:

Unsere Nachbarstadt Hagen und das LOGmedia-Institut für digitale Bildung haben im Rahmen einer Kooperation ein Modellprojekt gestartet, bei dem alle Grundschulen der Stadt flächendeckend mit einer Diagnostik-Software ausgestattet werden. Damit können Sprachstände (auch in 27 Herkunftssprachen), schulische Grundfähigkeiten und Entwicklungsverläufe von Kindern objektiv erhoben und valide eingeordnet werden. Dies ermöglicht eine gezielte Frühförderung.

Auch die jüngsten Erhebungen (PISA, IGLU oder IQB-Bildungstrends) zeigen erneut, dass ein Viertel der Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland im Lesen nicht das Mindestniveau beim Textverständnis erreichen, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit notwendig wäre. Besonders betroffen sind dabei Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. In einem Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) heißt es:

„Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Konzepte zur systematischen Diagnose und Förderung der für die Erreichung der sprachlichen und mathematischen Mindeststandards erforderlichen basalen Kompetenzen nicht verbindlich in der Schul- und Unterrichtsentwicklung verankert sind und deshalb eine frühzeitige Identifikation von Förderbedarf und gezielte Unterstützung in vielen Fällen nicht erfolgt.“ 

Die SWK fordert daher auch eine „(Weiter-)Entwicklung und Bereitstellung von Diagnostik- und Fördermaterial.

Auch die Stadt Iserlohn sollte prüfen, inwieweit die Einführung eines digitalen Einschulungsscreenings für alle Iserlohner Grundschulen hier zu einer Verbesserung beitragen kann. Dazu sollten die Erfahrungen aus der Stadt Hagen eingeholt werden.

Eine Finanzierung aus Mitteln des Digitalpakts sollte dabei geprüft werden. Im Hinblick auf die Antragsfristen und den nächsten Termin für die Sitzung des Schulausschusses sollte die Verwaltung notwendigenfalls eine Dringlichkeitsentscheidung herbeiführen, um mögliche Restmittel abrufen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

                                  
Oliver Ruhnert                                                     
Fraktionsvorsitzender

Detlev Paul 
Bürgervertreter

Manuel Huff
Fraktionsgeschäftsführer

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